Wofür brauche ich einen Lead Magnet und was ist das überhaupt?

Definition von Lead Magnet

Ein Lead Magnet, auch Freebie genannt, ist ein Geschenk, das du deinen Website-Besuchern anbietest. Im Austausch dafür geben sie dir ihre E-Mail-Adresse und damit verbunden die Erlaubnis, ihnen auch zukünftig Mails zu schicken.

Das ist ein sozusagen ein Mini-Deal: Sie erhalten von dir etwas Wertvolles, müssen dafür aber noch kein Geld ausgeben. Die Hemmschwelle ist wesentlich tiefer als bei „echten“ Produkten/Dienstleistungen.

Für dich ist es im Gegenzug eine tolle Möglichkeit, aus deinen anonymen Website-Besuchern einen „greifbaren“ Lead zu machen, den du wieder kontaktieren kannst. Das englische Wort Lead steht für Personen, die als Personen, die ein Kaufpotential aufweisen, später also irgendwann als Kunden in Frage kommen.

Mit Lead Magnets kannst du deine E-Mail-Liste stetig wachsen lassen und so laufend mehr direkt ansprechbare Kontakte zur Verfügung haben.

Brauche ich einen Lead Magnet?

Die Frage ist einfach zu beantworten: Jein

Wenn du dich kaum vor Kunden retten kannst, online genügend Umsatz machst und gar keine neuen Kunden brauchst, kannst du auf einen Lead Magnet verzichten.

Stehst du aber – wie viele kleine Unternehmer, Coaches und Berater – vor dem ewigen Dilemma, dass du zwar ordentlich Besucher auf deiner Website hast, aber zu wenige sich bei dir melden, dann ist ein Lead Magnet in Verbindung mit einem Funnel ein wichtiger Bestandteil in einer Online Marketing-Strategie.

Was sind typische Lead Magnets?

In nahezu allen Fällen sind Lead Magnets digitale Produkte wie PDF-Dateien, Videos oder Webinare. Eine Form von Lead Magnet, die auch sehr verbreitet ist, sind Demo-Versionen von Programmen oder Online-Tools.

Natürlich gibt es nahezu unzählige Möglichkeiten, was als Lead Magnet verwendet werden kann. Eine Aufzählung der am meisten verbreiteten und einfach zu erstellenden Lead Magnets kannst du hier nachlesen: Bewährte Lead Magnet-Ideen

Wie wird ein Lead Magnet „geliefert“

Typischerweise erfolgt die Auslieferung eines Lead Magneten per E-Mail. Das ist auch mit ein Grund, dass 99 % aller Lead Magneten digitaler Art sind.

Natürlich musst du nicht selber E-Mails mit Dateianhängen oder Links verschicken. Dafür gibt es Tools, die das für dich vollautomatisch übernehmen.

Einmal eingerichtet versenden diese Tools nicht nur den Lead Magneten, sondern darauf aufbauend auch weitere E-Mails in zeitlich definierbaren Abständen. Damit bleibst du beim Empfänger in Erinnerung und baust völlig automatisiert eine Beziehung zu ihm auf.

Was muss ein Lead Magnet erfüllen

Auch wenn der Lead Magnet kein Geld kostet, ist er doch nicht ganz kostenlos. Dein Wunschkunde „bezahlt“ nämlich mit seiner E-Mail-Adresse.

Die Hemmschwelle ist zwar tief, aber für wertloses Marketing-Blabla gibt dir heute kaum mehr jemand seine E-Mail-Adresse.

Das heisst also: Dein Freebie muss einen angemessenen Wert darstellen. Je höher der ist, desto besser.

In erster Linie soll dein Lead Magnet dem Benutzer eine echte Hilfe und dem Empfänger Mehrwert bieten. Auf diese Weiskannst du deine Expertise unter Beweis stellen: Du zeigst, dass du Wissen und Erfahrung hast in diesem Bereich.

Das erreichst du, indem du dir zwei Fragen stellst:
1. Sind meine Wunschkunden wirklich an so einem Angebot interessiert?
2. Können Sie mit meinem Angebot ein wirklich existierendes Problem lösen?

Welche Art von Lead Magnet eignet sich für mich

Welche Form von Freebie für dich und dein Business am besten geeignet ist, lässt sich hauptsächlich aus deiner Zielgruppe und ihrer brennendsten Probleme ableiten:

Mit einem Lead Magnet möchtest du deine Website-Besucher zu Leads machen. Aber das Fernziel ist, sie als zahlende (und zufriedene) Kunden zu gewinnen.

Deshalb ist anzunehmen, dass du bereits kostenpflichtige Angebot auf deiner Website anbietest. Und für die hast du (hoffentlich) eine klare Zielgruppe definiert.

Du kennst den Inhalt deiner kostenpflichten Angebote. Deshalb weisst du, für wen diese Angebote besonders geeignet sind. Und nun überlegst du dir, was eben diesen Menschen schon mal helfen könnte, auch ohne dass sie gleich zu zahlenden Kunden werden.

Stell dir folgende Geschichte vor: Du stehst am Bahnhof, dein Zug fährt gleich ein. Da triffst du einen Freund auf dem Perron, der dir von einem Problem erzählt. Du weisst genau, dass dein Angebot perfekt helfen würde, sein Problem zu lösen. Du hast aber nur eine Minute Zeit, um ihm einen einzigen hilfreichen Tipp für den ersten Schritt zu geben. Das könnte er dann sein, dein Lead Magnet.

Wie gut muss ein Lead Magnet sein?

Kurz: So gut wie nur möglich.

Wenn deine Besucher den Lead Magneten lesen und er keine wertvollen Hilfen enthält, werden sie sich denken: „Ach, wieder nur nutzloses Blabla.“

Diesen Eindruck werden sie verbinden mit dir, deiner Website und deinem Angebot. Die Wahrscheinlichkeit, dass so jemand bei dir zum zahlenden Kunden wird, ist nahezu null. Wollen wir das? Sicher nicht.

Ein Lead Magnet ist eine wunderbare Art, den Interessierten Menschen zu zeigen, dass man kompetent ist und die Bedürfnisse der Kunden versteht.

„Wow, das war eine tolle Hilfe, da versteht jemand was von der Sache.“ Wie grossartig, wenn dein Lead Magnet solche Eindrücke hinterlässt. Das schafft Kontakte, die viel eher bereit sind, bei dir auch kostenpflichte Dienstleistungen oder Produkte zu beziehen.

Kann ich einen Lead Magnet selber erstellen?

Das Wichtigste an einem Lead Magneten ist nicht die Form, sondern der Inhalt. Und weil du ja Profi bist in deinem Fachgebiet, bist du sicherlich auch in der Lage, einen Lead Magneten selber zu erstellen.

Die einfachste Form eines Lead Magneten – sowohl in Bezug auf Erstellung als auch Verbreitung – ist eine PDF-Datei. Das kann ein seitenlanger Ratgeber sein wie auch eine simple einseitige Checkliste. Nur wirklich hilfreich sollte sie sein.

Meine Tools für PDF-Lead Magneten

Persönlich verwende ich für Freebies im PDF-Format gerade mal zwei Tools.

Die Texte schreibe ich üblicherweise in Google Docs (du kannst aber natürlich jedes Text-Tool verwenden, das letzten Endes die Datei als PDF exportieren kann. Pages (Mac) oder Word (PC) sind da perfekt geeignet.

Ein hübsches Cover und – falls nötig – Grafiken erstelle ich jeweils in Canva. Mit Canva schafft es auch jemand, dessen Stärken nicht auf der grafisch-gestalterischen Seite liegen problemlos, ansprechende Grafiken zu erstellen.

Mehr braucht es nicht, um erste Versuche mit Lead Magneten zu unternehmen.

Andere Tools für Lead Magneten

Wenn du mehr als PDF-Dateien anbieten möchtest, kommen voraussichtlich auch weitere bzw. andere Tools zum Einsatz.

Aber auch für Schulungsvideos (Webinare, Tutorials) gibt es zahlreiche und verhältnismässig einfache Programme, die dir fast alles technische abnehmen, damit du dich voll auf deine Kernkompetenz konzentrieren kannst.

Hier findest du eine Liste von Tools, die ich verwende (nicht nur für Lead Magneten) und empfehlen kann.

Wie mache ich auf meinen Lead Magnet aufmerksam?

Ein Lead Magnet wird meistens auf einer sogenannten Landing Page angeboten. Einer Seite, die keine andere Aufgabe hat, als den Lead Magnet anzubieten, und deshalb auch auf alles andere wie Navigation und andere Inhalte verzichtet.

Der einfachste und schnellste Weg, hier Besucher anzulocken, ist über Werbeanzeigen in den Sozialen Medien, allen voran Facebook. Natürlich solltest du da Werbung machen, wo auch deine Kunden sind. Es hilft logischerweise wenig, wenn du bei Xing Werbung schaltest, aber kaum jemand aus deiner potentiellen Kundschaft da ein Profil hat.

Facebook eignet sich aktuell deshalb so gut, weil es halt eben doch ein grosser Teil der Bevölkerung nutzt. Ausserdem sind die Kosten nach wie vor überschaubar und die Zielgruppen lassen sich sehr stark festlegen.

Natürlich kannst du auch aus bestehenden Beiträgen auf deiner Website auf die Landing Page verlinken und so Besucher da hinführen. Überlege dir, zu welchen deiner (Blog-)Beiträge der Lead Magnet passt und biete ihn dann dort an. Denn Menschen, die deinen Beitrag lesen, interessieren sich ja offensichtlich für das Thema.

Alternativ kann ein Lead Magnet auch durch ein Pop-Up angeboten werden. Pop-Ups lassen sich so triggern, dass sie z.B. erst nach einer gewissen Zeit oder beim Verlassen der Seite angezeigt werden.

Pop-Ups sind dann sehr geeignet, wenn deine Website ohnehin schon gut besucht ist und du damit deine Besucher einfach noch ausdrücklich auf deinen Lead Magnet hinweist.

Was kommt nach dem Lead Magnet?

Wie ich schon erwähnt habe geschieht der Versand des Lead Magnets vollautomatisch. Egal, wann sich jemand mit seiner E-Mail-Adresse registriert, er oder sie erhält unverzüglich die Mail zugestellt.

Danach folgen – wie schon erwähnt – die weiteren E-Mails, die du festgelegt hast.

Und wenn diese vorbereiteten E-Mails alle verschickt sind, wurde aus deinem Lead vielleicht ein Kunde.

Aber selbst wenn nicht, ist das nicht weiter schlimm. Du hast jetzt nämlich weiterhin die Möglichkeit, ihn per E-Mail mit weiteren Informationen, Tipps, Anleitungen und Hilfen zu bedienen.

Bei manchen Menschen vergeht wenig Zeit zwischen Recherche und Kauf. Bei anderen dauert das Wochen oder Monate (manchmal auch Jahre). Hören (bzw. lesen) sie dich in dieser Zeit immer wieder mit wertvollem Input, bleibst du ihnen in Erinnerung und bist dann präsent, wenn sie sich zu einem Kauf entschieden haben.

Deshalb solltest du nicht aufhören, ihnen wertvolle, sinnvolle, hilfreiche und interessante Informationen zu schicken.

Denk einfach dran: Du beweist mit jeder Mail deine Kompetenz und stärkst das Vertrauen in dich und deine Produkte.